Der hohe Stellenwert der Selbstständigkeit

„ALLEINE“ und „SELBER“

 … Diese Wörter hört man fast täglich, wenn man mit jungen Kindern zusammenarbeitet. Sogar, wenn sie noch gar nicht sprechen können, signalisieren sie schon, dass sie vieles ganz alleine machen möchten. Und das ist auch gut so. Es ist nicht immer einfach für uns Erwachsene, aber gut so!

 

Maria Montessori hat dieses Streben nach Selbstständigkeit von jungen Kindern erkannt und ernst genommen. Darum hat sie der Selbstständigkeit in ihrem Konzept einen so hohen Stellenwert gegeben und sie zu einem großen Ziel gemacht: Vom selbstständigen Kind, zum selbstständigen Erwachsenen. Kinder sollen sich zu unabhängigen Individuen entwickeln und dabei möchten wir PädagogInnen sie in unserer Arbeit bestmöglich unterstützen.

 

 

Wie kann die Selbstständigkeit beim Kind unterstützt werden?

Es ist wichtig, dass man dem Kind immer wieder Möglichkeiten bietet, Dinge selbstständig zu tun. Dafür muss Material angeboten werden, das der Größe der Kinder entspricht und gut in ihren Händen liegt, bzw. nicht zu groß oder zu schwer ist. Weiters ist es wichtig, und das ist für uns Erwachsene wahrscheinlich die größte Herausforderung, dass man sich selbst zurücknimmt, zuwartet und beobachtet. Dazu brauchen wir Zeit und Ruhe. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber wir sollten darauf achten, dass wir es dem Kind, so oft es geht, ermöglichen. Warum nicht einfach früher den Anzieh-Prozess starten, sodass es das Kind wirklich alleine probieren kann. Warum nicht schon eine halbe Stunde vor dem Essen die Hände waschen, sodass auch hier das Kind möglichst vieles selbstständig ausführen kann und dann auch noch beim Zubereiten der Mahlzeit mithelfen kann?

 

Wenn das Kind signalisiert, dass es Hilfe braucht und will, dann sind wir für das Kind da und helfen, so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Nur wenn das Kind die Chance bekommt, Erfolge zu erleben, wird es sich selbst viel zutrauen und neue Schwierigkeiten in Angriff nehmen.

 

Kinder wollen selbstständig sein 
und selbstständig arbeiten 
und das bereits von Geburt an

Der Drang nach Eigenständigkeit ist beim Kind bereits angeboren und leitet das Kind Schritt für Schritt auf seinem Weg der Unabhängigkeit. Diese Entwicklung von Selbstständigkeit passiert bereits in der ersten Entwicklungsperiode. Das Kind will etwas lernen und arbeitet sich kraftvoll und Schritt für Schritt an sein Ziel. Hierbei spielen mehrere Faktoren mit. Das Kind will etwas eigenständig schaffen und benötigt hierfür nicht ständig das sofortige Eingreifen des Erwachsenen. Dieses Eingreifen behindert das Kind auf dem Weg zur eigenen Selbstständigkeit und kann sich auch negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken („Ich traue dir das nicht zu.“)

Sicherlich wird das Kind aufgefangen, wenn es nicht funktioniert, wenn es sich übernommen hat oder wenn es nach mehrfachen Versuchen merkt, „ich schaff es nicht allein“ – aber bis dorthin ist es wirklich wichtig für das Kind, dass es das Vertrauen spürt: „Du schaffst es, ohne meine Hilfe“. Erst dann stellt sich die Freude am Erfolg ein. Und umso eigenständiger das Kind arbeiten durfte, umso größer ist diese Freude.

In unserem Alltag in der Bildungswiese entscheiden die Kinder selbst, wann, wo und womit sie sich wie lange beschäftigen. Sie werden in ihrer Eigenständigkeit gefordert und lernen, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Sie arbeiten und lernen in ihrem eigenen Tempo und passend zu ihrem Entwicklungsstand.

 

„Hilf mir, es selbst zu tun.“

Selbsttätigkeit führt zur Selbstständigkeit. Nur wenn das Kind sich Dinge eigenständig erarbeitet, kann es diese verstehen und im Anschluss auch sinngemäß anwenden.

Das Kind soll selbstständig und unabhängig lernen können und dürfen und dafür benötigt es Platz, Zeit und Ruhe, sowie eine passende Lernumgebung.

Zeit…

zum Zubereiten der eigenen Jause

Zeit…

zum selbstständigen An- und Ausziehen

Zeit…

zum eigenständigen Denken und Handeln

Zeit…

mich um meine Umgebung zu kümmern

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